Klex in der Landschaft by Tom Sharpe

Klex in der Landschaft by Tom Sharpe

Autor:Tom Sharpe
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Tags: Humor
ISBN: 9783442540280
Herausgeber: Goldmann
veröffentlicht: 1997-01-14T23:00:00+00:00


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Unter dem Vorsitz General Burnetts traf sich das Komitee zur Erhaltung der Cleene-Schlucht im Haus Handyman. Als erste ergriff Lady Maud das Wort.

»Ich beabsichtige, dieses Projekt bis zum bitteren Ende zu bekämpfen«, sagte sie, wie um Dundridges Prophezeihung zu erfüllen. »Ich habe keineswegs die Absicht, mich, nur weil eine Horde dämlicher Bürokraten in London es sich in ihre Holzköpfe gesetzt hat, die Empfehlungen einer ordnungsgemäß durchgeführten Untersuchung zu mißachten, aus meinem Heim jagen zu lassen. So etwas ist ungeheuerlich.«

»Es ist so ungerecht«, sagte Mrs. Bullett-Finch, »besonders nach allem, was Lord Leakham über den Schutz der hiesigen Pflanzen- und Tierwelt gesagt hat. Ich begreife wirklich nicht, warum sie so plötzlich ihre Meinung geändert haben.«

»Meiner Ansicht nach«, sagte General Burnett, »läßt sich das direkt auf Puckeringtons Rücktritt zurückführen. Ich weiß aus erster Quelle, daß die Regierung befürchtete, der neue Kandidat werde die Nachwahl mit Pauken und Trompeten verlieren, falls die Strecke wie geplant durch Ottertown geführt würde.«

»Warum ist Puckerington zurückgetreten?« wollte Miss Percival wissen.

»Gesundheitliche Gründe«, sagte Oberst Chapman. »Er hat ein schwaches Herz.«

Lady Maud sagte nichts. Was sie gerade gehört hatte, erklärte vieles und ließ noch mehr vermuten. Jetzt war ihr klar, weshalb Sir Giles sie so geheimnisvoll angelächelt und so etwas Erwartungsvolles an sich gehabt hatte. Plötzlich kam ihr alles sinnvoll und logisch vor. Sie wußte nun, warum die Möglichkeit eines Tunnels ihn so beunruhigt hatte, warum er auf Ottertown bestanden hatte und über Lord Leakhams Entscheidung so zufrieden gewesen war. Vor allem erkannte sie zum erstenmal das ganze Ausmaß seines Verrats. Oberst Chapman faßte ihre Gedanken in Zahlen.

»Allerdings spricht wohl eins für diese neue Entwicklung. Ich habe gerüchteweise gehört, daß man uns eine höhere Entschädigung zahlen will«, sagte er. »Es war von zwanzig Prozent die Rede. Damit beläuft sich Ihre Summe, Lady Maud, auf irgend etwas um dreihunderttausend Pfund herum.« Lady Maud saß stocksteif auf ihrem Stuhl. Dreihunderttausend Pfund. Ihr Anteil war das nicht. Das Herrenhaus gehörte Sir Giles; es gehörte ihm, und er hatte es auf die ihm juristisch einzig mögliche Art meistbietend verkauft. Angesichts eins solchen Abgrunds von Verrat fehlten ihr die Worte. Müde schüttelte sie den Kopf und starrte nach draußen, wo Klex den Rasen mähte, während um sie herum die Diskussion weiterlief.

Die Versammlung wurde beendet, ohne daß man eine Entscheidung über den nächsten Schritt gefaßt hätte. »Die arme alte Maud hat diese furchtbare Geschichte anscheinend ziemlich mitgenommen«, sagte General Burnett zu Mrs. Bullett-Finch auf dem Weg zu ihren Autos. »Sie ist ja vollkommen niedergeschlagen. Schlimme Sache.«

»Sie kann einem wirklich schrecklich leid tun«, pflichtete Mrs. Bullett-Finch bei.



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